31.03.2004: Thüringer Gewässerbeirat schlägt Modellvorhaben vor
Auf der zweiten Sitzung des Thüringer Gewässerbeirates wurden aus über 90 Vorschlägen 11 Modellvorhaben ausgewählt, darunter auch das des Projekts "Lebendige Werra
".

Pressemitteilung des TMLNU:
Minister Dr. Sklenar begrüßt die Auswahl der Modellvorhaben zum Flussgebietsmanagement
Ab 2006 beginnt die Aufstellung der Maßnahmenprogramme zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie. Zur Beförderung der erforderlichen fachbereichsübergreifenden Zusammenarbeit aller Beteiligten werden in den Jahren 2004 bis 2006 ausgesuchte Maßnahmen als Modellvorhaben "Flussgebietsmanagement" durchgeführt. Die Finanzierung dieser Modellvorhaben erfolgt aus Mitteln des europäischen Ausrichtungs- und Garantiefonds für die Landwirtschaft und wird durch die Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes kofinanziert. Das verfügbare Gesamtvolumen für die Planung und Umsetzung der Modellvorhaben beträgt 6 Mio. Euro.

Nach der Durchführung eines thüringenweiten Ideenwettbewerbs und einer fachlichen Vorauswahl haben die drei im September 2003 ins Leben gerufenen regionalen Gewässerforen eine Gewichtung und Reihenfolge der eingereichten Modellvorhaben vorgenommen. Auf dieser Grundlage hat heute der auf Landesebene tätige Gewässerbeirat neun Modellvorhaben ausgewählt. Dies sind folgende Vorhaben, die sich auf alle Regionen in Thüringen verteilen und sowohl die Einzugsgebiete kleiner Gewässer als auch Teilabschnitte großer Gewässer umfassen:

- Lebendige Sprotte (Landkreis Altenburger Land/Greiz)
- Revitalisierung des Röstegrabens (Landkreis Nordhausen)
- Auenrenaturierung für eine lebendige Werra zwischen Sallmannshausen und Wartha (Wartburgkreis)
- Verminderung von Stoffausträgen aus landwirtschaftlich genutzten Flächen (landesweit)
- Renaturierung der Ulster im Flurbereinigungsverfahren Buttlar (Wartburgkreis)
- Entwicklung der Rodach und ihrer Zuflüsse zu einem durchgängigen, strukturreichen Verbundsystem in der Kurregion Bad Colberg/Ummerstadt (Landkreis Hildburghausen)
- Gewässersanierung der Walse (Eichsfeldkreis), (reduziert)
- Reduktion des Stickstoffaustrages aus landwirtschaftlich genutzten Flächen im Bereich der Talsperren Weida, Zeulenroda und Lössau (Greiz/Saale-Orla-Kreis)
- Sanierung und Renaturierung der Monna im Thüringer Becken (Landkreis Sömmerda)

Das Spektrum der in den Modellvorhaben durchzuführenden Maßnahmen deckt alle Bereiche der Wasserrahmenrichtlinie ab. Der Maßnahmenkatalog reicht u. a. von der Wiederherstellung der Durchgängigkeit über die Renaturierung von Gewässern, die Reduzierung der Stoffeinträge durch Schaffung von Gewässerrandstreifen, die Umstellung der landwirtschaftlichen Düngepraxis, die Umwandlung von Ackerland in Grünland und die Anbindung von Altarmen.

Auswahlkriterien waren vor allem die tatsächliche Durchführbarkeit, die Einhaltung der Fördergrundsätze sowie der Modellcharakter für weitere Maßnahmen zur Umsetzung der ehrgeizigen Ziele der Wasserrahmenrichtlinie.
Die Durchführung der Modellvorhaben wird durch die Gewässerforen und den Gewässerbeirat kontinuierlich begleitet und von einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit flankiert.

Katrin Trommer-Huckauf
Pressesprecherin

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News März 2004