Schwarza in Thüringen wird "Flusslandschaft des Jahres 2006 / 2007"

Anstrengungen zur Verbesserung der Gewässerökologie werden gewürdigt

Erfurt/dpa, 09.03.2006

Wie ein Milchbach fließt das Wasser des Flüsschens Schwarza über ein Wehr bei Bad Blankenburg. Das rund 53 Kilometer lange Schwarzatal erstreckt sich am Nordrand des Thüringer Schiefergebirges. Die Schwarza in Thüringen ist «Flusslandschaft des Jahres 2006/2007». Die Wahl sei auf Grund der Naturbesonderheiten und der Anstrengungen zur Verbesserung der Gewässerökologie auf den mehr als 50 Kilometer langen Fluss gefallen, teilten der Verband NaturFreunde Deutschland und der Thüringer Verband für Angeln und Naturschutz am Donnerstag in Erfurt mit. Seit 2000 küren Naturschützer alle zwei Jahre eine besonders schöne und besonders schützenswerte Flusslandschaft und knüpfen damit an die Traditionen wie «Vogel des Jahres» oder «Baum des Jahres» an.
Bislang waren bereits die Flüsse Gottleuba (Sachsen), Ilz (Bayern) und Havel (Brandenburg) ausgezeichnet worden. Die Schwarza wird offiziell am 22. März in Goldisthal (Kreis Sonneberg) zur «Flusslandschaft des Jahres» ausgerufen. Die NaturFreunde und der Anglerverband wollen mit dieser Kampagne auf die ökologische und ökonomische Bedeutung der Schwarza aufmerksam machen. Zudem solle die Region bundesweit bekannter gemacht, der sanfte Tourismus gefördert und Naturschutzprojekte umgesetzt werden.
Das untere Schwarzatal ist eines der ältesten Naturschutzgebiete Thüringens. Die Schwarza ist ein Nebenfluss der Saale und unter anderem Lebensraum für den «Fisch des Jahres 2006», der Westgroppe. Außerdem befinden sich dort die wichtigsten Laichgebiete des Saale-Einzugsgebietes für die bedrohten Bestände von Bachforelle und Äsche. Mit dem Bau der Talsperre Leibis und des Pumpspeicherwerkes Goldisthal am Rande des Schwarzatals sei erheblich in die Landschaft eingegriffen worden.
Durch eine ökologische Begleitung dieser Bauvorhaben und Ausgleichsmaßnahmen hätten negative Auswirkungen jedoch begrenzt werden können. Die Schwarza habe dadurch gewässerökologisch eher gewonnen als verloren, sagte Eckart Kuhlwein vom Bundesvorstand der NaturFreunde Deutschlands. Der Vorsitzende des Landtags-Umweltausschusses, Tilo Kummer, verwies unter anderem darauf, dass das von der Talsperre Leibis abgegebene Wasser der natürlichen Temperatur des Flusses entspreche.
Nach Angaben des Anglerverbandes wird die Schwarza künftig auch für Wanderfischarten wieder durchgängig sein.

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Informationen zur Schwarza

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News März 2006