Grüne: Kali+Salz AG sollte Alternative suchen / Rohrleitung "unverantwortlich"


Rönshausen, 14.03.2006
Meldung mit freundlicher Genehmigung von Osthessen-News übernommen


"Die Einleitung von Oberflächen-Abwasser von Kali und Salz Neuhof in die Werra erscheint uns als unverantwortlich", nimmt Helmut Schönberger, Fraktionsvorsitzender der Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen Stellung. Grundsätzlich müsse geklärt werden, ob eine Vermeidung des anfallenden salzhaltigen Oberflächenwassers nicht die bessere Lösung wäre. Die Halde könne in den Solen verfüllt werden. Es sei aber auch möglich, sie abzudecken. Bei noch benutzten Halden könne man durch eine Teilabdeckung einen Großteil des Salzwassers erst gar nicht entstehen lassen. "Ob diese Möglichkeiten ausreichend geprüft und durchgerechnet wurden, bezweifele ich", sagte der Grüne.

Auch die Bezifferung der Kosten einer 63 km langen Leitung nach Phillipsthal von 20 bis 30 Millionen Euro erschiene nicht reell: Eingerechnet seien nicht die geplanten Absatzbecken von jeweils 3000 Kubikmeter (das entspricht einem prognostizierten Tagesaufkommen von nur 1,5 Tagen) und die dann notwendigen Renaturierungsmaßnahmen.

"Fraglich ist auch, ob sich eine solche Maßnahme auf rechtlich sicherem Terrain befindet, denn die EU-Wasserrichtlinie untersagt ganz eindeutig eine Verschlechterung der Wasserqualität", erinnert Schönberger. Man solle sich dazu dann noch eine über mehrere Jahre währende aktuelle Untersuchung der Universität Kassel (UNIK-Wissenschaftler) aus dem Jahre 2005 zum Zustand der Werra anschauen, die zu dem Ergebnis komme, "die Werra ist immer noch schwer krank, ....der unnatürlich hohe Gehalt an Salzen resultiert aus punktuell eingeleiteten salzigen Abwässern ....und beginnt im Bereich des Hessisch-Thüringischen Werra-Kali-Reviers."

Helmut Schönberger appelliert eindringlich an die Verantwortlichen von Kali und Salz, Alternativen zu den geplanten Vorhaben zu prüfen, um ökologische und ökonomische Interessen gleichermaßen zu berücksichtigen. +++

Link zu Osthessen-News

zurück zu NEWS

 

News März 2006