Werraversalzung
stoppen: Hessen muss handeln
Wiesbaden,
03.01.2007
Die vom Kasseler Düngemittelkonzern
Kali + Salz geplante Einleitung von jährlich
bis zu 700 000 Kubikmeter Salzlauge zusätzlich in die Werra stößt
auf immer
breiteren Widerstand. Nachdem aus den Werra-Anrainerländer Thüringen
und Hessen
bereits Bedenken gegen die Salzeinleitung geäußert wurden, meldete
sich gestern
auch das Bundesland Nordrhein-Westfalen zu Wort. Die Salzfracht der Werra
belastet als einer der beiden Quellflüsse die Wasserqualität der
Weser
erheblich.
"Die Genehmigungsbehörde
darf nicht mit Verweis auf den alten Grenzwert aus dem
Jahre 1942, der seinerzeit zur Aufrechterhaltung der Rüstungsproduktion
festgesetzt wurde, für weitere 700 Jahre die Einleitung von Salzlauge
in die
Werra festschreiben. Dies wünscht Kali + Salz ", sagen die umweltpolitische
Sprecherin der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Ursula
Hammann und
die nordhessische Abgeordnete, Sigrid Erfurth. Der derzeitige Grenzwert von
2500mg /l Chorid gilt bis 2012. Dann müssen hessische Genehmigungsbehörden
neu
entscheiden.
"Es darf keine Verlängerung
der Einleitungsgenehmigung auf diesem Niveau geben",
fordern DIE GRÜNEN. "Werra und Weser sind Flüsse, für
deren Gewässerqualität
ausschließlich deutsche Genehmigungsbehörden verantwortlich sind.
Es kann sich
also niemand mit dem Verweis auf Nachbarländer herausreden. Die Werra
darf nicht
zur ökologischen Opferstrecke für wirtschaftliche Interessen verkommen.
Hessen
hat hier eine ganz besondere Verantwortung gegenüber den übrigen
Bundesländern
wie der Protest aus Nordrhein-Westfalen zeigt."
Auf Initiative der GRÜNEN
hat der Umweltausschuss des Hessischen Landtages im
Dezember beschlossen, zu einer gemeinsamen Sitzung mit den Ländern Niedersachsen
und Thüringen einzuladen. "Es zeigt sich, dass auch andere Bundesländer
Gesprächsbedarf haben. Wir werden anregen, auch die Bezirksregierung
Detmold,
die zu den Protesten aufgerufen hat, mit einzubinden."
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