Gefahr
für die Weser durch Salzpipeline aus Neuhof an die Werra?
10. 01. 2007, Höxter (NRW)
BUND-Vertreter
aus Nordrhein-Westfalen, Hessen und Thüringen trafen sich heute in Höxter
an der Weser. Die Planungen für eine neue Salzleitung an die Werra haben
sich inzwischen bis an die Weser herumgesprochen, auch hier wird dies in der
Öffentlichkeit sehr kritisch wahrgenommen.
Zu Recht, denn die Weser wird nach Erkenntnissen des BUND nicht ungeschoren
davonkommen:
Bisher liegen die Salzgehalte der Weser bei Höxter beispielsweise bei
350 bis zu 600 mg Chlorid pro Liter. Eigentlich sollten sie möglichst
unter 400 mg liegen, um schädliche ökologische Auswirkungen beispielsweise
auf die Fischfauna weitgehend zu vermeiden.
Aber das Unternehmen K+S schafft es trotz Einführung der Salzlaststeuerung
im Jahr 1999 bis heute nicht, den für Gerstungen gültigen Grenzwert
tatsächlich einzuhalten. In jedem Jahr seit 1999, auch im letzten Jahr
(2006) wurde der Grenzwert teilweise mehrfach überschritten. Da muten
die Verlautbarungen aus Unternehmenskreisen: „Die Werra bleibt so salzig
wie sie ist!“ fast wie Hohn an.
Auch die Behauptung, mit zusätzlichen 500.000 Litern Salzabwasser würde
der Grenzwert in Zukunft eingehalten, kann nur schwer nachvollzogen werden,
da dies jetzt schon nicht gelingt.
Schon jetzt nämlich ist der Grenzwert weitgehend ausgefüllt, das
heißt, es bleibt kaum Spielraum für weitere Einleitungen. Deshalb
plant K+S auch die Einleitungen vorzunehmen, wenn die Werra viel Wasser führt.
Das aber würde nicht nur die Auengebiete der Werra in Mitleidenschaft
ziehen, sondern könnte auch die Weser stärker betreffen als bisher.
Dann nämlich, wenn die Werra viel (versalzenes) Wasser führt, die
Fulda aber weniger Wasser, würde die Weser wesentlich höhere Salzgehalte
zu verzeichnen haben, als bisher. Nach Angaben des BUND Hessen sind Werte
bis über 800 mg Cl/l für die Weser zu befürchten.
Der BUND kritisiert sowohl die Pläne für eine neue Pipeline als
auch die derzeitigen Grenzwerte als ökologisch nicht vertretbar und unverantwortlich.
Weitere Informationen:
Stephan Gunkel
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Lothar Schmelzer, BUND
Minden-Lübbecke, NRW
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