Pressefahrt Werra

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN luden ein zur Pressefahrt an einen Abschnitt der oberen, unbelasteten Werra und an die versalzene untere Werra.

19. 03. 2007

"Hier hat der Eisvogel gut lachen" erzählt Tom Wey vom BUND Thüringen an der Werra bei Wasungen.
Nicht nur die Gewässerstruktur, auch die Wasserqualität der Werra ist gut im Abschnitt zwischen Walldorf und Wasungen. Eine Vielzahl an kleinen und großen Fischen macht es den Eisvogeleltern leicht, ihren Nachwuchs zu versorgen. "Letztes Jahr konnten die Eisvögel sogar mehrere Bruten aufziehen." weiß der Gewässerschützer. Touristen ebenso wie Naturschützer und Anwohner erfreuten sich an den "fliegenden Edelsteinen" über der Werra.

Ein Anblick, der an der unteren Werra kaum vorkommt: gerade die kleinen Fische, die der Eisvogel noch erbeuten kann, sind hier wegen der Salzbelastung kaum zu finden.
"Nur wenige Fischarten kommen mit der hohen Salzbelastung durch die Kaliindustrie zurecht", so Stephan Gunkel, der die Landesverbände des BUND Hessen, Thüringen und Niedersachsen in Sachen Werra-Versalzung koordiniert. "Nur ein paar erwachsene Fische, vor allem Forellen und Aale, kommen mit den hohen Salzwerten klar. Dagegen ist besonders der Fischnachwuchs durch die Schadstoffe beeinträchtigt - oft können sich aus dem Fischlaich gar keine Jungfische entwickeln."

Grund ist die direkte und indirekte Salzeinleitung in die Werra und in den Untergrund. Eine Form der "Entsorgung", die sich auch anderswo bemerkbar macht: so bekam die Gemeinde Lauchröden vom Freistaat Thüringen keine Unterstützung für die Erneuerung des eigenen Trinkwasserbrunnens. Die drohende Grundwasserversalzung mache diese Art der Eigenversorgung nicht zukunftsfähig. Daher musste mit hohem finanziellen Aufwand eine Leitung zur Fernwasserversorgung errichtet werden. Die hier investierten Gelder fehlen der Verwaltungsgemeinschaft Gerstungen nun an anderen Stellen.

"Die Firma K+S muss ein verträgliches Gesamtkonzept zur Entsorgung Ihrer Salzabfälle erarbeiten!" so Stefan Schweßinger, Pressesprecher von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN aus Eisenach. Auch an den Folgekosten durch unsachgemäß entsorgte Salzreste müsse sich K+S im Sinne des Verursacherprinzips beteiligen, so Schweßinger.

Link zur Internetseite von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Wartburgkreis

Rückfragen beantwortet ihnen: Stephan Gunkel Tel.: 0160-4420070

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News März 2007