Im Westen nichts Neues?

Bei der Umweltausschußsitzung in Wiesbaden stellt K+S die Pipeline von Fulda an die Werra weiter als einzig sinnvolle Lösung dar

10.05.07

Wiesbaden. Die Politiker hatten sich wohl mehr erhofft: auch bei der heutigen Sitzung des hessischen Umweltausschusses in Wiesbaden stellten Vertreter der Firma K+S in ihrem Sachstandsbericht die geplante Überleitung von bis zu 700.000 Kubikmetern Salzlauge an die Werra als einzig sinnvolle und in kurzer Frist realisierbare Maßnahme dar.

Von 17 untersuchten Alternativen sei die Laugenpipeline die einzige zeitnah zu realisierende Lösung. Dies wurde aber nun als „kurzfristige“ Lösung bezeichnet. Die Firma arbeite intensiv an anderen Konzepten, könne aber noch keine benennen. Auf Nachfragen, welchen Zeithorizont man sich denn vorstelle sowie in welchem Umfang eine Grenzwertabsenkung vorstellbar sein, gab es keine konkreten Antworten. Neu war auch, dass man sich dem Problem zuwenden wolle, „die Halde von der Einwirkung des Regenwassers zu trennen“. Eine Überlegung, die man bis dahin immer weit von sich gewiesen hatte.

Allerdings scheint der Entsorgungsdruck immer dramatischer zu werden. Weitere Versenkmöglichkeiten am Standort Neuhof sind ausgefallen. Insoweit hat sich die Lage gegenüber der März-Sitzung noch mal verschärft. Damals wurde von einem Zeithorizont von etwa 3 bis 5 Jahren gesprochen. Jetzt hieß es, wenn der Sommer regenreich würde, müsste schon in diesem Jahr von der Ausnahmegenehmigung Gebrauch gemacht werden, Laugenwasser per LKW in die Werra zu transportieren. Folgerichtig wurde weiter bekanntgegeben, man wolle in 2 Monaten den Genehmigungsantrag beim Regierungspräsidium Kassel einreichen.

Offensichtlich erwartet K+S, das die Laugenpipeline genehmigt wird gegen das unverbindliche Versprechen, intensiv nach weiteren Lösungenzu suchen.

Allerdings wurde von allen Fraktionen darauf hingewiesen, dass es ein „weiter so“ in Sachen Salz nicht geben darf.

Die CDU hat einen Antrag vorgelegt, der eine Aufbereitung des Salzwassers beinhaltet. Da die Firma von sich aus nicht die nötigen Maßnahmen zur Salzabwasserreduzierung ergreife, müsse nun die Politik tätig werden, hieß es dazu.

Die endgültige Auswertung der gemeinsamen Umweltausschuss-Sitzung Mitte März in Kassel soll in der Juni-Sitzung des Umweltausschusses in Wiesbaden erfolgen.

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News Mai 2007