Statt Salzkompromiss nur heiße Luft
BUND Thüringen fordert sofortigen Stopp der Versalzung von Werra und Grundwasser durch Kali + Salz

Erfurt, 8. Oktober. Als heiße Luft hat sich der von Thüringens Umweltstaatssekretär Stefan Baldus angekündigte Kompromiss für die Behandlung von Salzabwässern von Kali + Salz nach Einschätzung des BUND Thüringen erwiesen. Statt eines konkreten Maßnahmenpaketes zur Reduzierung der Salzbelastung in Grundwasser und Werra wolle der Konzern mit der Verpressung von Salzlauge im Untergrund und der Verklappung der Abwässer in die Werra weiter machen wie bisher.
„Offensichtlich setzt der Konzern weiterhin auf die Strategie, seine Abwasserprobleme auf Kosten der Umwelt und der Bevölkerung zu lösen“, erklärte Dr. Burkhard Vogel, Landesgeschäftsführer des BUND Thüringen. „Wenn die Laugenverpressung fortgesetzt wird, können die Trinkwasserbrunnen in der Werraaue bald nur noch Salzwasser fördern.“
Größten Respekt verdient nach Meinung von Vogel die Entscheidung des Gerstunger Gemeinderates, den Widerspruch gegen die weitere Verpressung von Salzlauge im Untergrund aufrecht zu erhalten. Damit habe die Gemeinde ein mutiges Signal für die langfristige Sicherung ihres Grundwassers gesetzt und sich auch vom Druck eines Weltkonzerns nicht einschüchtern lassen.
„Es grenzt fast schon an Erpressung, wenn der Konzern die Gemeinde durch die Verknüpfung des Erhalt der Arbeitsplätze im Werk Unterbreizbach mit der Fortsetzung der Verpressung von Salzlauge in der Gerstunger Mulde unter Druck setzt“, erklärte Vogel. „Schließlich hat Kali + Salz jahrelang seine Abwässer auf Kosten der Umwelt billig entsorgt. Jetzt ist einzig und allein das Unternehmen in der Pflicht, sowohl was die Arbeitsplätze als auch was die Sicherung der Umwelt im Werragebiet betrifft!“
Vogel forderte die Landesregierung auf, den Beschluss des Gerstunger Gemeinderates zu unterstützen und K + S die weitere Verpressung von Salzlauge in Thüringen zu untersagen.
„Die Landesregierung muss von Kali + Salz ein nachhaltiges Konzept für die Entsorgung seiner Produktionsabwässer einfordern und darf sich nicht länger mit hohlen Kompromissen abspeisen lassen.“

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Erwiderung des TMLNU auf diese PM am 10. 10. 2007 (externer Link)

Für Rückfragen:

Dr. Burkhard Vogel, Tel. 0170 73 19 593

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News Oktober 2007