Werraversalzung: K+S muss endlich handeln

Wiesbaden, 12.10.2007

"Jetzt zeigt sich eindrücklich, dass das bisherige Vorgehen von K+S bei der Entsorgung der Salzlauge ausschließlich auf Verpressung und Einleitung in die Werra zu setzen, zu einem ernsthaften Problem für das Unternehmen werden kann," kommentiert die nordhessische Landtagsabgeordnete der Grünen, Sigrid Erfurth, Berichte nach denen die bisher vorgenommene Verpressung der Salzlauge in den
Untergrund Trinkwasserbrunnen in der Gemeinde Gerstungen (Thüringen) gefährdet.

Hintergrund ist die bisher probeweise erfolgte Verpressung der Salzlauge in einen unterirdischen Pufferspeicher in der Nähe von Gerstungen (Thüringen). Die Gemeinde befürchtet durch diese Verpressungen Nachteile für die Trinkwasserversorgung und hat Widerspruch dagegen erhoben. Es mehren sich die Anzeichen dafür, dass dieses Widerspruchsverfahren erfolgreich sein könnte. Dies
würde bedeuten, dass es für Werk in Unterbreizbach keine Entsorgungsmöglichkeiten für die Salzlauge gibt. Die vorläufige Genehmigung für die probeweise Verpressung endet am 19. Oktober 2007. K+S hat für die Aufhebung der Genehmigung Kurzarbeit für 700 Mitarbeiter angekündigt.

"Es ist schon ein Stück aus dem Tollhaus wenn ein Weltkonzern seine Kaliproduktion von einer probeweise genehmigten Versenkung von betriebsnotwenigen Abwässern abhängig macht. Seit mehr als 100 Jahren wird im Kali-Revier Bergbau betrieben und seit dieser Zeit hat sich an der Entsorgung
der Abwässer nichts geändert. Es wird in den Untergrund und die Flüsse verklappt. Ein moderner Konzern sollte sich von dieser Mentalität frei nach dem Motto aus den Augen aus dem Sinn endlich verabschieden und nach zukunftsfähigen Lösungen für die laugenhaltigen Abwässer suchen, die die Flüsse und die Trinkwasserversorgung in der Region nicht belasten", fordert Sigrid Erfurth. DIE GRÜNEN weisen darauf hin, dass sich die unterirdischen Versenkräume in den letzten Jahren erheblich reduziert haben und das die Gerstunger Mulde nach den bisher vorliegenden Berechungen allenfalls noch für 17 Jahre Versenkraum bietet, während der Bergbaubetrieb noch etwa 30 bis 40 Jahre dauern könnte.

Sigrid Erfurth: "K+S muss daher in eigenem Interesse schnellstens handeln.
Aussitzen ist keine Strategie für ein Unternehmen von Weltrang!"

Für Rückfragen:
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Landtagsfraktion Hessen; Pressesprecherin: Elke Cezanne
Schlossplatz 1-3 65183 Wiesbaden; Tel.: 0611/350597, Fax: 0611/350601
Mail: gruene-presse@ltg.hessen.de?Web: www.gruene-fraktion-hessen.de


Eine Pressemitteilung der Bundestagsabgeordneten Nicole Maisch (Bündnis 90/Die GRÜNEN) vom 12.10.2007

Langfristige und umweltverträgliche Salzentsorgung nötig
Kali + Salz AG soll Drohungen unterlassen

Die nordhessische Bundestagsabgeordnete und Expertin der GRÜNEN Bundestagsfraktion für Wasserpolitik Nicole Maisch fordert brauchbare Vorschläge von Kali + Salz zur Entsorgung salziger Abwässer:

Die Firma Kali + Salz ist allein für die Entsorgung der bei der Produktion anfallenden Abwässer zuständig. Es gilt das Verursacherprinzip. K + S steht in der Verantwortung eine langfristige und ökologische Lösung für das Problem vorzulegen. Die Sicherung des Trinkwassers für die Menschen in der Region hat oberste Priorität. Die Interessen der Gemeinde Gerstungen müssen gewahrt bleiben.

K+ S soll die Drohungen mit Kurzarbeit unterlassen. Die Angst der
Menschen um ihren Arbeitsplatz darf nicht leichtfertig als Druckmittel eingesetzt werden. Es geht vielmehr um konstruktive Lösungsvorschläge.
Erpressung ist das falsche Mittel um eine gemeinsame Lösung zu finden. K
+ S hat in den vergangenen Jahren genug verdient, um eine ökologisch
vertretbare Lösung finanzieren zu können. Die Städte und Gemeinden entlang der Werra, die Naturschutzverbände und die Politik haben mehrfach Kompromiss- und Gesprächsbereitschaft gezeigt. Alle sind an einer tragfähigen Lösung für beide Seiten interessiert.

Für Rückfragen:
Nicole Maisch MdB, Wahlkreisbüro Kassel, Uhlandstraße 1, 34119 Kassel

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News Oktober 2007