Weserweite Protestwelle
Jeder Euro zählt für eine Verbesserung der Weser

Höxter, 5. 11. 2007: Die gemeinsame Protestwelle demonstriert weserweit gegen eine weitere Versalzung der Flüsse. Eine Protestaktion als Staffel von Hann. Münden nach Bremen zeigt, dass die Weseranrainer eine weitere Versalzung entschieden ablehnen.


Start der Salzstaffel in Hann. Münden, am Zusammenfluss von Werra und Fulda.


Seit Mitte Juni sind sie schon unterwegs. Mit dem Floß, einem Amphibienfahrzeug, zu Fuß oder dem Schlauchboot. Nein, es ist kein Sportwettbewerb - die Rede ist von einem Stein, einem Salzfass und
einem vierseitigen Papier. Bei dem Letzteren handelt es sich um einen Forderungskatalog für eine Verbesserung von Werra, Fulda und Weser, der in Hann. Münden von über 30 Verbänden unterzeichnet wurde.
„Mittlerweile sind es wohl weit über 100“, gibt Christian Schneider vom „Büro am Fluss – Lebendige Weser“ bekannt, hin zu kommen noch sehr viele Kommunen und die zahlreichen Unterschriften der
Weseranwohner. Die Unterschriftenlisten sind ebenfalls mit dem Forderungskatalog und dem „Stein des Anstoßes“ unterwegs und liegen in den meisten Bürgerbüros der Städte aus. Aber auch im Internet unter www.lebendige-weser.de können Vordrucke abgefragt werden.
Worum geht es genau? Die Versalzung durch die Kaliindustrie ist einer der Hauptgründe für eine schlechte Gewässerqualität im Wesereinzugsgebiet. Um wieder eine lebendige Flora und Fauna zu
entwickeln, muss die Versalzung von Grundwasser und Fließgewässern so schnell wie möglich beendet werden.


Neben dem Forderungskatalog wird ein Salzfass und der „Stein des Anstosses“ von Ort zu Ort weitergegeben.

Und dafür reichen Unterschriften alleine nicht aus „Wir brauchen Messergebnisse über die Situation und Untersuchungen über die möglichen Auswirkungen“, erläutert Stephan Gunkel, Projektkoordinator
der Lebendige Werra. „Und sicherlich möchten wir wie bisher die Menschen informieren und uns konstruktiv für eine Verbesserung einsetzen“, fügt Schneider hinzu.
Das alles kostet Geld. Wer für die Verbesserung der Flüsse spenden will, sollte das jetzt bald machen, denn ein Gutachten zu erstellen, braucht Zeit. „Wir wollen die Situation ja nicht erst dokumentieren, wenn es zu spät ist“, mahnt Karsten Otte, Sprecher der Bezirkskonferenz Naturschutz im Regierungsbezirk Detmold an.
Damit jeder Euro ankommt und somit der Kampagne direkt helfen kann, ist ein zentrales Spendenkonto bei der „Stiftung für die Natur Ravensberg“ eingerichtet worden. Auch Verbände, die den Forderungen jetzt Taten folgen lassen wollen, haben bereits angekündigt, sich an der Finanzierung zu beteiligen. Zusagen gibt es bereits von einigen Fischereivereinen und Naturschutzgruppen. „Leider noch zu wenige“, betont Otte, der jahrzehntelange Erfahrungen bei der erfolgreichen Umsetzung solcher Aufgaben vorweisen kann: „Wir müssen die Bevölkerung informieren und für das Thema mobilisieren, denn schließlich ist das Wasser unsere Lebensgrundlage.“
Derweil verweilt der „Staffelstab“ nun nach einigen Wechseln im Kreis Minden-Lübbecke. Noch 140 Kilometer, dann sind Stein, Salz und Papier in Bremen. Spätestens dann sollte die Aktion nicht nur ihr räumliches Ziel erreicht haben, sondern auch gestärkt sein durch das Votum der Weseranrainer und mit einem Budget ausgestattet, damit die Kampagne erfolgreich für eine Verbesserung des Flusses laufen kann.

Spenden für die Kampagne „Gemeinsam für Lebendige Werra, Fulda und Weser“ nimmt die
Stiftung für die Natur Ravensberg unter dem Stichwort Versalzung bei der Sparkasse
Bielefeld, BLZ 480 501 61, Konto Nr. 44 11 3603 entgegen.

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VisdP: Christian Schneider
Büro am Fluss – Lebendige Weser e.V., Schlesische Str. 76, 37671 Höxter, 05271-490722

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News November 2007